Seewelt

Die Seewelt entstand nach dem sogenannten „Zerschmettern der Welt“ ca. 4000 bis 5000 Jahre vor unserer Zeitenrechnung. Heute präsentiert sie sich als eine Gruppe großer und zahlreicher kleiner Inseln. Gelehrte erklären, dass es sich um die Bergspitzen und Hochebenen der früheren Landschaften handelt, die als einzige noch aus den gestiegenen Meeren ragen. Ausnahmen davon bilden die voraginischen Inseln, sowie der Norden und Westen von Aniaros; dazu später mehr.

Wenig bekannt ist, dass sich das Gesicht der Welt weiter verändert. Zwar blieb die generelle Struktur der Länder über lange Perioden gleich, nachdem in der ersten Zeit nach dem „Zerschmettern“ der Meeresspiegel rasant angestiegen war und alle tiefer gelegenen Regionen überflutet hatte. Tatsächlich steigt das Wasser auch heute noch, aber so langsam, dass man es nur feststellt, wenn man langjährige Vergleichsmessungen der Pegelstände auswertet.

Beschreibung der wichtigsten Landmassen:
Anatolee: Die östlichste „große“ Insel weist weder geografisch noch klimatisch Extreme auf und die Gaben der Erde sind ausreichend, um die Bevölkerung zu versorgen. Sie sieht sich daher von den Göttern bevorzugt, weshalb der Glaube an das klassische Pantheon in dieser Gegend besonders stark ist. Es gibt eine Vielzahl großer Klöster, die auch wirtschaftlich und politisch einflussreich sind.
Aniaros: Diese Insel wurde durch das Zerbrechen der Welt am stärksten verändert. Im Westen türmte sich durch die gewaltigen Kräfte, die am Werk waren, eine steile Bergkette auf, die das in seinem Windschatten liegende Land zu einer trockenen Wüste verkommen ließ. Archäologoische Funde und überlieferte Sagen und Geschichten lassen jedoch den Schluss zu, dass genau hier das politische und kulturelle Zentrum des Kontinents lag, aus dem sich die Seewelt geformt hat.
Die Naturgewalten legen andererseits auch beständig reiche Bodenschätze frei, die das Kalifat von Tarsos, das Besitzansprüche über die gesamte Insel geltend macht, zum wohlhabendsten Staat der ganzen Seewelt machen. Die Bevölkerung konzentriert sich auf die ebenen Landstriche im Süden, die zumindest im Winterhalbjahr ausreichend Niederschläge bekommen, um Landwirtschaft zu ermöglichen.
Borras: Im Süden gemäßigtes, im Norden kaltes Klima mit ausgeprägten Jahreszeiten macht das Land vor allem für Viehwirtschaft geeignet. Ein rauer, anpassungsfähiger Menschenschlag hat sich hier niedergelassen. Politisch ist das Land in eine Vielzahl von Herzogtümern und Grafschaften aufgeteilt, deren dauernd wechselnde Bündnisse und Feindschaften auch den aufmerksamsten Beobachter überfordern. Formal hat ein gewählter König die Oberhoheit, der aber nur über so viel Macht gebietet, wie er eigene Stärke aufbringen kann.
Dem Namen nach gehören auch die im Nordosten angrenzenden kleinen Inseln zum Königreich, jedoch ist jeder Herrscher gut beraten, die dort lebenden zähen, freiheitsliebenden Nordmänner weitgehend sich selbst zu überlassen und über gelegentliche Piratenüberfälle hinweg zu sehen.
Dassos: Die südlichste der großen Inseln. Sie gliedert sich in eine nördliche und eine südliche Hälfte, die nur durch eine schmale Landbrücke verbunden sind, an deren engster Stelle ein künstlicher Kanal kleinen Booten eine West-Ost-Passage ermöglicht.
Der nördliche Teil besteht überwiegend aus hohen bis sehr hohen Bergen, deren steile Hänge von dichten, dunklen Wäldern bedeckt sind. Der größte Teil der Elfen der Seewelt lebt in dieser Region. Sie siedeln vornehmlich in tief im Wald verborgenen Städten, die sich harmonisch in ihre natürliche Umgebung einfügen, oder kleinen bis winzigen Dörfern.
Der südliche Teil ist deutlich flacher und hat ein wärmeres, beinahe subtropisches Klima, mit heißen Sommern und nassen milden Wintern. In den Ebenen breiten sich Sümpfe aus, in denen humanoide Echsenwesen anzutreffen sind. Wo das Land trockener ist, eignet es sich hervorragend für die Landwirtschaft. Es wird überwiegend von Menschen und Halblingen bewirtschaftet.
Kentro: Seine Mittellage beschert dieser Insel ein ausgewogenes Klima, so dass die weiten, zumeist aus Schwemmland bestehenden Ebenen ohne Schwierigkeiten landwirtschaftlich genutzt werden können. Entlang der Nordküste, wo man sich gegen die wiederkehrenden Überfälle der Nordmänner wappnen muss, lebt ein wehrhafter Menschenschlag. Doch der Großteil der Bevölkerung ist friedliebend und naturverbunden. Neben Menschen leben hier, vor allem in den Hügeln auch Halblinge und Gnome. Und in den abgelegenen Tälern werden auch immer wieder Feenwesen und Naturgeister gesichtet. So ist es kein Wunder, dass die Götter hier zwar anerkannt und geehrt werden, aber der alte Glaube an die Kräfte der Natur nie aufgegeben wurde.
Kepos: Die kleinste der „großen“ Inseln. Sie ist mit sehr angenehmem Klima und fruchtbarem Boden gesegnet. Man nennt sie auch die Blumeninsel, da fast jeder freie Quadratmeter mit Feldern und Beeten bedeckt ist, die aufgrund des Überflusses, den das Land schenkt, nicht nur mit Nutzpflanzen bepflanzt werden, so dass quasi das ganze Jahr über immer irgendwo irgendetwas blüht. Bekannt ist Kepos zudem durch die Magierakademie in der gleichnamigen Stadt an ihrer Westküste. Magier bilden de facto auch die Regierung der Insel. Die Akademie zieht Interessierte aus allen Teilen der Welt und aller Völker an, so dass die Gesellschaft sehr weltoffen und Fremden gegenüber weitgehend tolerant ist.
Mitis: Im Westen ist diese Insel durch dicht bewachsene, oft bewaldete Hügel gekennzeichnet. Durch ihre Randlage ist sie den Frühjahrs- und Herbststürmen schutzlos ausgesetzt, weshalb sich für ihre Bewohner eine Bauweise empfiehlt, die wenig Angriffsfläche für das Wetter bietet, so wie es die traditionellen Hügelhäuser der Gnome tun. Sie bilden den Großteil der hiesigen Bevölkerung und haben im südlichen Teil ein eigenes Königreich gegründet.
Die hier ebenfalls zahlenmäßig stark vertretenen Goblins wurden in den schroffen, wenig fruchtbaren Osten der Insel abgedrängt.
Telos: Die nördlichste und flächenmäßig größte Insel ist zu zwei Dritteln von ewigem Eis bedeckt. Hier leben nur Nomadenstämme von Robben- und Walfang. Aber auch das restliche Drittel ist durch hohe, zerklüftete Berge, deren Flanken von immergrünen Wäldern bedeckt sind, keine einladende Gegend. Da ist es kein Wunder, dass die vorherrschende Volksgruppe, die Zwerge, fast ihr ganzes Leben unter Tage verbringen. Sie sehen sich in ihrem Misstrauen anderen Völkern durch ihre Nachbarn bestätigt: im Süden die religiösen Fanatiker, im Westen die räuberischen Nordlinge, im Norden die unzivilisierten Barbaren und im Osten Orks, die zwar im Laufe der Geschichte immer wieder zurückgedrängt wurden, aber nie ganz Ruhe geben.

Weitere Inseln:
Formoria: Die thermischen Kräfte aus dem Erdinnern ließen hier den einzigen aktiven Vulkan der Seewelt entstehen. Der Sage nach liegt das Heim von Hephaistos auf dieser Insel und ein von ihm geschaffenes unbekanntes Volk lebt unerkannt in den Bergen.
Rhodos: Ihre Randlage im äußersten Südwesten hielt Rhodos aus den politischen Zwisten der Seewelt heraus und bietet zudem eine exzellente Ausgangsbasis für den Handel mit weiter südlich liegenden Kontinenten. So konnte die Insel durch ihre Stabilität und wirtschaftliche Stärke eine Bedeutung erlangen, die weit über ihre geografische Größe hinaus geht.
Voraginische Inseln: Als die Welt zerbrochen wurde, bildete sich der Schlund mit seinem ewigen Mahlstrom. Und ringsum wurde die Erdkruste zu schroffen, nackten Felsen aufgeworfen. Bis auf den heutigen Tag wachsen dort keine grünen Pflanzen, aber die Inseln sind nicht tot. Die seltsamen arkanen Kräfte, die weiterhin hier wirken, ziehen magische Bestien und externare und elementare Kreaturen an, die diese Gegend über und unter Wasser zu einem gefährlichen Ort machen.

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